Von Dieter R. Doden:
Im August des vergangenen Jahres schrieb ich über das Buch „Der Osten, eine westdeutsche Erfindung“ und verschenkte dafür nur einen Stern. Nun erschien ein Buch zum gleichen Thema: „Ungleich vereint: Warum der Osten anders bleibt“ von Steffen Mau.
Es ist untertitelt: „Das Buch zu den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen“. Der Autor ist Professor für Makrosoziologie und gilt als einer der produktivsten Soziologen der Gegenwart. Er geht der Frage nach, warum der Osten im großen Stil Rechtspopulisten wählt. Ohne Schuldzuweisungen und Polemik, sondern sachlich-konstruktiv. Er weist auf das unterschiedliche Demokratieverständnis in Ost und West hin. Die Ostler trauen halt „denen da oben“ viel weniger als die Westler. Ihr Misstrauen ist ausgeprägter, was ohne Zweifel an der DDR-Vergangenheit liegt. Mau erwähnt dies nicht, um die Ostdeutschen nieder zu machen, sondern analysiert den Sachstand nüchtern und einleuchtend. Was den Sachverhalt nicht besser, aber klarer macht. Von mir vier von fünf möglichen Punkten.
Bewertung: ★★★★☆
Titel: Ungleich vereint: Warum der Osten anders bleibt
Autor: Steffen Mau
Genre: Sachbuch
Verlag: Suhrkamp
Preis: 18,- EUR