Rote Bank wurde in Königslutter eingeweiht

Königslutter
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Königslutter setzt ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen

von Christine M. Kaiser

„Es ist die Einlösung eines Versprechens, das ich bei der Jubiläumsfeier des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit im Netzwerk gegen Gewalt an Frauen im vergangenen Jahr in Helmstedt gegeben habe“, verriet Bürgermeister Alexander Hoppe zu Beginn der feierlichen Einweihung der Roten Bank, mit der nun auch Königslutter am Elm ein weithin sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzt.

Die Rote Bank steht am Rand der kleinen Parkanlage Ecke Kattreppeln/Neue Straße und somit auf der von Einheimischen wie auch Besucher:innen der Domstadt gerne genutzten Achse zwischen Marktplatz und Kaiserdom. Sie lädt aber nicht nur zum Verweilen ein. Ein bündig in die Holzlehne eingelassenes Schild fordert vielmehr dazu auf, mit dem Platznehmen auf der Bank selbst ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.

Anzahl häuslicher Gewalt konstant hoch

Bürgermeister Hoppe hob die Symbolkraft der „Panchina Rossa“, die sich ausgehend von der italienischen Stadt Perugia seit 2016 europaweit entfalte, hervor und verlieh zugleich seiner Hoffnung Ausdruck, dass dieses Zeichen gegen Gewalt an Frauen und damit einhergehend die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema in weiteren Kommunen des Landkreises Verbreitung finden möge. Das wünscht sich auch Sonja Klein, der es als Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Helmstedt ein besonderes Anliegen ist, das noch immer sensible Thema in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. „Die Anzahl der Meldungen häuslicher Gewalt bei der Polizei im Landkreis Helmstedt sind mit 290 Fällen im Jahr 2022 leider konstant hoch“, berichtete sie vom Treffen des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit im Netzwerk gegen Gewalt an Frauen. Die Leiterin der Frauenberatungsstelle Helmstedt für von Gewalt betroffene Frauen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Antje Wohlers, kann dagegen in den Beratungsstellen einen kontinuierlichen Anstieg der gemeldeten Fälle verzeichnen: „Es ist eine erfreuliche Entwicklung, dass die Bereitschaft der Frauen, sich Hilfe zu suchen und mit dem, was ihnen passiert, an die Öffentlichkeit zu gehen, zugenommen hat.“ Wohlers geht davon aus, dass die intensive Öffentlichkeitsarbeit zum Thema häusliche Gewalt während der Pandemie zur Veränderung des Anzeigeverhaltens der von Gewalt betroffenen Frauen geführt habe.

Die Ideengeberin für die Rote-Bank-Aktion im Landkreis Helmstedt, die Kreistagsabgeordnete Sybille Mattfeldt-Kloth, freute sich vor allem über die überraschend schnelle und unbürokratische Umsetzung des Projektes sowohl in der Kreisstadt wie auch in der Domstadt am Elm. Möglich gemacht wurde dies in Königslutter, so Bürgermeister Alexander Hoppe, auch durch den städtischen Bauhof, bei dessen Mitarbeiter:innen er sich abschließend herzlich bedankte.

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