Serviert von Dieter R. Doden
Liebe Leserinnen und Leser,
der Frühling steht vor der Tür. Und damit kommt die Zeit der Frühlingsgefühle. Ich möchte Ihnen heute drei Bücher vorstellen, in denen es um unterschiedlichste Gefühle geht. Klar, dass es unter anderem auch um Liebe geht. Lassen Sie sich also anregen:
Auf Platz 1 der Bestseller-Listen sauste ein neues Buch von Ewald Arenz. „Die Liebe an miesen Tagen“ passt in die Zeit. Mieses Wetter mag der März an manchen Tagen durchaus bringen. Weltpolitisch, fürchte ich, wird es auch mies weitergehen. – Arenz lebt in Nürnberg, hat Literatur und Geschichte studiert, arbeitet als Lehrer und schreibt erfolgreich Romane und Theaterstücke. In seinem neuestes Werk dreht es sich um die Liebe zwischen Clara und Elias. Während Elias glaubt, in einem falschen Leben zu stecken ist Clara drauf und dran, ihr Single-Leben aufzugeben. In der ersten Phase ihres Liebeslebens schweben beide auf rosa Wolken. Doch dann kommt es zu Kämpfen miteinander und umeinander. Ist dieser Roman also eine typische Liebesschnulze? Nicht so ganz. Der Autor zeigt auf, dass ein Miteinander schnell zum Gegeneinander werden kann. Leider geht mir der Autor zu selten wirklich in die Tiefe, so bleibt manchmal das Emotionale zu sehr an der Oberfläche. Darum nur drei von fünf möglichen Sternen.
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Titel: Die Liebe an miesen Tagen
Autor: Ewald Arenz
Genre: Roman
Verlag: DuMont, gebundene Ausgabe
Preis 24 Euro
Bei unserer zweiten Neuerscheinung geht es eher um Heimatgefühle. Na ja, im weitesten Sinne. Lüneburg ist ja nicht gerade unsere direkte Heimat, liegt aber immerhin dichter als München. Wie ich gerade auf die Metropole Bayerns komme? Nun, eine gewisse Katharina von Hagemann ist von München nach Lüneburg gezogen. Schnell merkt sie, dass in der norddeutschen Kleinstadt durchaus viel los ist. Da werden nämlich kurz hintereinander drei Morde begangen. Was für die Ex-Münchnerin durchaus von Interesse ist. Sie ist Kommissarin. Und zu gern würde sie dem Serienmörder auf die Schliche kommen. Und zwar, bevor noch mehr passiert. Denn plötzlich verschwindet eine Achtjährige. – Erdacht wurde der 1. Fall der Frau aus dem Bayerischen von zwei Autorinnen, Kathrin Hanke und Claudia Kröger. Hanke hat in Lüneburg studiert, Kröger lebt dort. Sie kennen sich in der Stadt also aus. Schon seit 2013 schreiben sie zusammen Heidekrimis. Nun also „Blutheide“ mit einer Verbrecherjägerin, die sich bestimmt in Lüneburg ebenfalls wohlfühlen wird. Von mir vier Sterne. Keine fünf, damit für weitere Krimis aus der Feder der beiden Luft nach oben bleibt.
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Titel: Blutheide
Autorinnen: Kathrin Hanke und Claudia Kröger
Genre: Kriminalroman
Verlag Gmeiner, Taschenbuch
Preis: 15 Euro
Kommen wir nun zu einer ganz anderen Gefühlslage: Angst. Davon konnte Ernest Hemingway aus eigener Erfahrung berichten. Er war unter anderem Kriegsberichterstatter. Außerdem Abenteurer, Hochseefischer, Großwildjäger und ein hervorragender Schriftsteller. Im Oktober 1940 erschien sein Erfolgsroman „Wem die Stunde schlägt“. Berichtet wird in einer dreitägigen Episode vom amerikanischen Guerillakämpfer Robert Jordan und von 70 Stunden des Jahres 1937 im Spanischen Bürgerkrieg. Im Vordergrund dieses Buches steht nicht so sehr der weltpolitische Hintergrund des Krieges, sondern viel mehr das Schicksal der einzelnen Personen. Der Autor bezieht sich übrigens beim Titel seines Werkes auf ein Zitat des englischen Dichters John Donne, in dem es heißt: Verlange nie zu wissen, wem die Totenglocke schlägt. Kein leichter Stoff, aber ein bedeutendes Stück Weltliteratur. Und durchaus mit Bezug zu tagesaktuellen Ereignissen, die einem schon Angst machen können. Auch für unseren heutigen Klassiker vier Sterne.
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Titel: Wem die Stunde schlägt
Autor: Ernest Hemingway
Genre: Roman
Verlag und Preis: diverse
So, nun habe ich das Gefühl, dass es das für diesmal wieder war. Ich wünsche Ihnen jetzt im März eine Fülle positiver Gefühlsausbrüche und bitte behalten Sie Appetit auf den nächsten Cocktail interessanter Bücher.
Herzlichst
Ihr Dieter R. Doden