Am 26. Oktober 2025 fand das Niedersachsenderby vor ausverkauftem Haus im Eintracht-Stadion statt. Trainer Backhaus vertraute der gleichen Startelf, die in der Vorwoche den 2:1-Sieg in Düsseldorf errungen hatte.
Vor Spielbeginn nahmen die Eintracht-Anhänger Abschied vom kürzlich verstorbenen Stadionsprecher Frank Kornath. Pünktlich um 13:30 Uhr pfiff Schiedsrichter Robert Hartmann die Partie an. Nach nicht einmal fünf Minuten musste das Spiel wegen starker Rauchentwicklung aus dem Gästeblock kurzzeitig unterbrochen werden.
Die Anfangsphase war geprägt von vielen Fouls und wenigen Toraktionen. In der 17. Minute wurde es erstmals gefährlich. Nach einer Ecke kam Hannovers Tomiak zum Kopfball, doch Eintracht-Keeper Hoffmann parierte stark auf der Linie.
Nur zwei Minuten später wurde es hitzig im Eintracht-Stadion. Braunschweigs Flick wurde im Mittelfeld von Matsuda gefoult, woraufhin es in unmittelbarer Nähe zu einer Auseinandersetzung zwischen Tomiak und Yardimci kam. Der Braunschweiger griff seinem Gegenspieler mit beiden Händen an den Hals und Schiedsrichter Hartmann zeigte folgerichtig die Rote Karte. Damit musste Braunschweig über 70 Minuten in Unterzahl spielen. Die Aktion war völlig unsportlich und nicht zu entschuldigen.
In der 30. Minute hatte Hannovers Källman die große Chance zur Führung, verzog aber knapp. Zwei Minuten später machte er es besser. Nach einem starken Solo von Bundu über die rechte Seite legte dieser quer auf Källman, der aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung traf. Die Braunschweiger Abwehr sah dabei alles andere als gut aus und lies sich von Bundu komplett aus tanzen.
Nur fünf Minuten später erhöhte Hannover auf 2:0. Erneut war Källman der Torschütze. Nach einem unzureichend geklärten Ball landete ein abgefälschter Ball vor seinen Füßen, und er traf aus kurzer Distanz. Hoffmann war zwar noch mit den Fingerspitzen dran, konnte den Treffer aber nicht verhindern. Auch hier war die Braunschweiger Defensive unsicher und zu weit weg vom Spielgeschehen.
Hannover erhöhte nun den Druck. Hoffmann musste sich nach einem Distanzschuss von Leopold erneut strecken und lenkte den Ball zur Ecke. In der 45. Minute wurde es noch einmal laut. Die Eintracht-Fans forderten Gelb-Rot für Bundu, der bereits verwarnt war. Glücklich für Hannover, dass er auf dem Platz blieb. Trainer Titz reagierte und nahm ihn noch vor der Pause vom Feld.
Durch die Unterbrechung zu Beginn gab es sieben Minuten Nachspielzeit. Der eingewechselte Yokota sorgte sofort für Wirbel, setzte sich auf der rechten Seite stark durch und verfehlte das Tor nur knapp. Mit einer völlig verdienten 2:0-Führung für die Gäste ging es in die Halbzeitpause.
Trainer Backhaus reagierte und brachte Heußer und Szabo für Tempelmann und Breunig, um neue Impulse nach vorne zu setzen. Doch schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff jubelten erneut die Hannoveraner. Der vermeintliche dritte Treffer von Källman wurde jedoch wegen Abseits aberkannt.
In der 53. Minute kam Braunschweig zu seiner ersten nennenswerten Offensivaktion. Heußer zog aus der Distanz ab, doch Hannovers Torhüter Noll hatte keine Mühe.
In der 61. Minute sorgte Yokota schließlich für die endgültige Entscheidung. Nach schönem Zusammenspiel stand er am Fünfmeterraum völlig frei und traf zum 3:0. Drei Minuten später vergab Szabo die große Chance auf den Anschlusstreffer, als er den Ball aus kurzer Distanz deutlich rechts am Tor vorbeisetzte.
Weitere Braunschweiger Bemühungen scheiterten an der gut organisierten Hannover Abwehr. Schiedsrichter Hartmann ließ vier Minuten nachspielen, doch Hannover ließ nichts mehr anbrennen und verwaltete den Vorsprung souverän.
Damit war die deutliche Derbyniederlage besiegelt. Knackpunkt des Spiels war die frühe Rote Karte gegen Yardimci. Bis dahin hatte Braunschweig ordentlich mitgehalten, war danach jedoch weitgehend chancenlos. Die Gegentore resultierten weniger aus der Unterzahl, sondern vielmehr aus schwachem Defensivverhalten. Hannover konnte stellenweise ungestört kombinieren.
Offensiv fehlte der Eintracht nach dem Platzverweis der Zug zum Tor, sodass am Ende nur eine nennenswerte Torchance blieb – für ein Derby eindeutig zu wenig.
Es bleibt abzuwarten, wie Trainer Backhaus den Ausfall des gesperrten Yardimci kompensieren wird, der bislang an vielen Offensivaktionen beteiligt war. Für Eintracht Braunschweig geht es am 1. November 2025 in Nürnberg um die nächsten Punkte.
